Studieren mit EB
Autorin: Clara

#alltag
Nach meinem Abitur 2019, wollte ich eigentlich soziale Arbeit studieren. Ich hatte mir schon viele Informationen und Möglichkeiten herausgesucht und wollte erstmal noch ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) machen, um dadurch auch noch etwas Zeit zu gewinnen. Doch dieses musste ich aus gesundheitlichen Gründen leider abbrechen und danach eine relativ lange Pause einlegen, die ich gebraucht habe, um mich wieder zu erholen.
Als es mir wieder besser ging, besorgte ich erneut Informationen zu verschiedenen Studiengängen und stellte fest, dass meine späteren Job Möglichkeiten für mich mit meiner Erkrankung wahrscheinlich eher begrenzt sein werden.
In einem anderen Bereich, nämlich dem Designbereich, der mir ebenfalls sehr viel Freude bereitet, erhoffte ich mir im späteren Berufsleben mehr Chancen und Möglichkeiten. So informierte ich mich über verschiedene Studiengänge in dieser Richtung und entschied mich schlussendlich für den Studiengang Kommunikationsdesign in Teilzeit an einer Fernhochschule.
Fernhochschule zum einen, da es in der Nähe meines Wohnortes keine Hochschule gibt, die diesen Studiengang anbietet und es für mich mit EB momentan nicht möglich ist, auszuziehen. Und zum anderen, da ich an dieser Hochschule mein Studium relativ frei und flexibel gestalten kann. Ich habe nur wenige feste Veranstaltungen oder Abgabetermine und ich kann somit arbeiten, wenn es für mich passt und wenn es mir gut geht.
An Tagen, an denen es mir einmal nicht so gut geht, kann ich einfach eine Pause einlegen. Außerdem habe ich gleich zu Beginn einen Antrag auf einen Nachteils-Ausgleich gestellt, welcher auch genehmigt wurde. Dadurch habe ich bei schriftlichen Prüfungen 20 % mehr Schreibzeit und ich kann meine gesamte Studienzeit kostenlos um zwei Semester verlängern.
Für mich ist es einfach schön, innerhalb meines Studiums so flexibel zu sein, denn so kann ich auch mal unter der Woche etwas unternehmen und stattdessen am Wochenende für mein Studium lernen. Allerdings ist das Ganze natürlich auch relativ kostspielig. Ich hatte vor Beginn meines Studiums einen Antrag auf ein Stipendium für Menschen mit Behinderung gestellt. Dieses wurde aber leider abgelehnt, weshalb wir beziehungsweise meine Eltern die Kosten selbst tragen müssen. Allerdings muss ich auch dafür keine Mietkosten, Fahrtkosten oder Unterhaltskosten bezahlen, da ich weiterhin zu Hause wohne.
Mir macht mein Studium sehr viel Spaß, da es auch sehr praxisbezogen ist und wir viele praktische Projekte umsetzen dürfen. Außerdem sind die Dozent*innen und Tutor*innen sehr nett und über die verschiedenen Kommunikationsplattformen kommt man auch in den Austausch mit anderen Student*innen, auch wenn man nicht mit ihnen in einem Hörsaal sitzt.
Disclaimer: Die hier wiedergegebenen persönlichen Statements sind alleine Meinungen und Dafürhalten der interviewten Patient*innen, es stellt keine medizinische und sonstige Handlungsempfehlung seitens Chiesi dar.